Exmoor Pony

Das Geheimnis des Exmoors

Urpferde gibt es in Europa nicht mehr - sie sind angeblich ausgestorben. Doch ein Pferd aus den Mooren im Südwesten Englands gab immer schon Rätsel auf. Allerdings konnten keine Beweise für den Status dieses Tieres gefunden werden und so blieb die Öffentlichkeit weiterhin der Meinung, dass es sich um ein verwildertes Hauspferd handelte.
Als schließlich das mongolische Widpferd, das Przewalski Pferd, entdeckt wurde und ihm der Status eines Urwildpferds zugeschrieben wurde, verschwand das Exmoor Pony aus den Köpfen der Wissenschaftler und Pferdekundler.
Einige Farmer des Exmoors aber interessierte das Pony nach wie vor. Sie hatten erkannt, dass dieses widerstandsfähige Tier sowohl in der kargen Wildnis des Exmoors, als auch beim Menschen leben konnte. Sie nahmen sich des Exmoor Ponys an und ließen einige Herden halbwild auf ihren Weiden zusammen mit Kühen und Schafen grasen, nutzten das Tier aber auch als Reit- und Kutschpferd.
So ist es so erhalten geblieben, ein Glück, denn wie sich herausstellte, birgt dieses ganz besondere Pferdchen ein uraltes Geheimnis.
Lange Zeit hielt man die Stammväter unserer Hauspferde für ausgestorben. Aber wer weiß schon, ob sie vielleicht doch noch leben - in irgendeinem versteckten Winkel der Welt. Von diesem Gedanken getrieben, macht sich die Filmautorin Angelika Sigl auf die Suche nach dem einen geheimnisvollen Stammvater aller heute lebenden Hauspferdrassen. Doch statt den einen Urahnen zu finden, stößt sie in der Mongolei, in Iran und Südwestengland auf verschiedene Pferderassen, die als Urpferde gelten können und zu verschiedenen Teilen Einfluss  auf die große Vielfalt der heutigen Hauspferdrassen genommen haben.
Am Zusammenfluss von Sor und Raia wurden vor 100 Jahren Urpferde endeckt.
Bis unter minus 30 Grad sinkt nachts die Temperatur in der mongolischen Steppe.
Aber gerade unter diesen extermen Bedinungen hat ein Pferd überlebt, das als der hoffnungsvollste Kanditat für das Urpferd gilt - das mongolische Wildpferd.
Es hat eine Stehmähne , einen schwarzen Strich entlang des Rückens, hell umrandete Augen und ein helles "Mehlmaul": Dieses Pferd sieht wirklich aus wie  das lebende  Abbild einer Höhlenmalerei. Doch die moderne Genetik offenbart etwas anderes.
Das mongolische Wildpferd ist zwar ein Urpferd und tatsächlich sehr alt, doch die Chromosomenzahl stimmt nicht mit der der heute lebenden Hauspferde überein - und es kann damit nicht der gesuchte Stammvater sein.
Haus- und Mongolisches Wildpferd haben schon vor über 120.000 Jahren  verschiedene Wege eingeschlagen, lange bevor sie zum Begleiter der Menschen wurden.
Von der Wüste kehrt das Filmteam nach Europa zurück und begibt sich an die Südwestküste Englands. Die Pferdekundlerin Sue Baker hilft mit, die Geheimnisse einer kleinen Pferderasse zu lüften, die seit Jahrtausenden hier im Exmoor überlebt hat, des Exmoor Ponys.
Exmoor Ponys
Während alle anderen britischen Ponyrassen - und erst recht die auf dem Kontinent - mehr oder weniger züchterisch verändert wurden, hat sich diese Ponyart im südwestenglischen Exmoor seit Urzeiten unverändert erhalten. Doch bis heute zögerten Zoologen, das Exmoor-Pony als echte Wildpferdform anzuerkennen. Sie hielten es für zu unwahrscheinlich, dass sich im dicht  besiedelten Westeuropa ein Wildpferd erhalten konnte.
Die weiten Ebenen des Exmoors waren in der letzten Eiszeit nicht von Gletschern bedeckt.
Dies ermöglichte den Exmoor-Ponys das Überleben. Doch Ende des Zweiten Weltkrieges war die Zahl der Exmoor-Ponys auf 50 Tiere zurückgegangen.
Sie wurden von den  hungrigen Anwohnern gegessen oder als lebende Zielscheiben missbraucht. Ihr Ende schien nah. Doch nach dem Krieg wurden sie unter Schutz gestellt und vermehrten sich wieder, heute unter wissenschaftlicher Aufsicht.
Aber mit weltweit 1200 dieser Urpferde ist der Erhalt der Rasse noch nicht gesichert.
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Titel Autor
Exmoor Pony Scarlet Geschrieben von Roman Wechner
Exmoor Pony Gini Geschrieben von Roman Wechner
Exmoor Pony Butterfly Geschrieben von Roman Wechner